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Das Projekt FeldReise setzt sich mit einem verlassenen Kasernengelände in der Nähe von Potsdam auseinander.
Das Areal wurde von den Nazis angelegt und nach Ende des Zweiten Weltkrieges von der sowjetischen Armee übernommen und erweitert. Jahrzehntelang lebten hier etwa 30.000 Soldaten mit ihren Familien. Seit Abzug der Westtruppen der UDSSR im Sommer 1993 verwaltet vorerst die Bundesrepublik Deutschland dessen Flächen. Einige Monate bleibt die Kaserne Krampnitz nun sich selbst überlassen; die Natur erobert sich die stark geprägten und vernutzten Landschaften zurück. So wartet das Gelände, weiterhin bewacht und von der Aussenwelt abgeschirmt, auf seine neue Bestimmung.

In diesem Zwischenstadium will FeldReise den Ort hinterfragen. Von Ende Juli bis Anfang September 1994 werden 20 KünstlerInnen jeweils für einige Tage oder Wochen auf dem Gelände arbeiten, um mit ihren unterschiedlichen künstlerischen Methoden - Performance, Spurensuche, Film - die eigentümliche Spannung dieses Ortes zu begreifen.
Da die Kaserne für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, nutzen wir das World Wide Web, um die aktuellen Prozesse in Krampnitz medial verfügbar zu machen. Die folgenden Dokumente werden also im Laufe der Wochen immer weiter anwachsen und werden dann Ende 1994, wenn die Arbeiten im Rahmen einer Installation in zwei Potsdamer Galerien präsentiert werden, wieder gelöscht.

Wir betrachten dies nicht nur als temporäre Dokumentation, sondern auch als kommunikative Erweiterung von FeldReise:
Sie haben die Möglichkeit, die Arbeit vor Ort durch Fragen und Kritik zu ergänzen und mit den einzelnen KünstlerInnen in Kontakt zu treten. Vorstellbar ist auch, neben Krampnitz andere korresspondierende Räume / Schauplätze miteinzubeziehen.
Wir möchten gerne mehr über die ehemaligen BewohnerInnen der Kaserne Krampnitz erfahren. Darüberhinaus suchen wir Material zum Themenkomplex Internierung (Gefängnis; Psychatrie?) innnerhalb der sowjetischen Armeen im westlichen Ausland.


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