EXIT
Barbara Aselmeier, Joachim Blank,
Armin Haase, Karl Heinz Jeron
H A N D S H A K E
Kronenstr.3 - 10117 Berlin
Fax 049 - 30-229 24 29
Voice: 049 - 30 - 2 29 78 34
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Def. handshake .."a connection-oriented protocol
exchanges control information with the remote system to
verify that it is ready to receive data before send-ing
it. When the handshaking is successfull, the systems are
said to have established a connection."
HANDSHAKE ist ein Kommunikationsprojekt unter Einbeziehung
des elektronischen Netzwerks Internet, dessen Auslaeufer sich
zu bestimmten Anlaessen wie Festivals, Ausstellungen, oder
Symposien als Rauminstallation materialisieren. Als interaktive
Rauminstallation realisiert, bildet es eine Kommunikations-
schnittstelle zwischen elektronischem Netz und Lebenswelt.
Die sich aus elektronischem und realem Raum ergebende
Schnittmenge bildet den Kommunikationsraum, in dem sich
HANDSHAKE ereignet.
Interessierte Besucher, Kuenstler, Medientheoretiker
und -praktiker sind eingeladen, den entstehenden
Kommunikationsraum zu erweitern: Der einem emergenten
Prozess unterliegende Informationspool ist sowohl global
ueber das Netzwerk, als auch vor Ort an der Installation
abrufbar.
Vorbereitete Kommunikations- und Wahrnehmungsexperimente
auf textueller, visueller und auditiver Basis verweisen
dabei auf kulturelle Eigenheiten und Gemeinsamkeiten der
Partizipierenden.
Assoziationen
HANDSHAKE zeigt Auspraegungen kultureller Eigenheiten, indem
wir im Netz und bei Aktionen, zum Beispiel in Anlehnung an den
Rorschachtest, Assoziationsexperimente durchfuehren.
Jeder Mensch ist am Prozess der Kommunikation beteiligt, als
Kommunikator, Rezipient oder (systematischer) Beobachter.
Dass es trotz Schwierigkeiten (restringierter Code) zu
gegenseitiger Verstaendigung kommen kann, ist der menschlichen
Faehigkeit zu verdanken, das kommunikative Handeln selbst zum
Gegenstand der Kommunikation machen zu koennen.
Eine operative Strategie zur Erforschung kultureller und
damit sozialer Wirklichkeit schliesst das Projekt von den
Merkmalen einer textuellen, auditiven oder visuellen
Aeusserung auf Merkmale eines nichtmanifesten Kontextes.
Und das ist Kunst.
HANDSHAKE versteht sich nicht als ein abgeschlossenes
Kunstprojekt - es ist vielmehr ein fortlaufender Prozess
mit der Absicht, Verhaltensweisen von Menschen und Automaten
in elektronischen Netzwerken zu beobachten. Wir bedienen uns
dabei teilweise wissenschaftlicher Methoden z.B. aus dem
sozialpsychologischen oder kommunikationswissenschaftlichen
Bereich. Jedoch steht nicht die empirische Auswertung, sondern
die Neugier an Interaktion(sversuchen) mit anderen Netzwesen
im Vordergrund. Dies fuehrt nicht nur zu Entwicklungen von
Software, sondern zu einem Diskurs ueber grundlegende Voraus-
setzungen kommunikativen Handelns, und damit zur kuenstlerischen
Erforschung von Kommunikationsprozessen in elektronischen Netzwerken.
Wir bewegen uns im Raum des Internet und sind gleichzeitig an
der Erforschung, Gestaltung und Erweiterung dieses expotentiell
anwachsenden Massenmediums interessiert. Die Ergebnisse der
verschiedenen HANDSHAKE-Aktionen sind ueber Internet jederzeit
und global einsehbar. Dabei nutzt HANDSHAKE alle im Internet
verfuegbaren Dienste wie E-Mail, Newsgroups, FTP, IRC,
World Wide Web und schreibt so eine Spur in die Matrix Netzwelt.
Eine Spur als Hypermediaarchiv. Darin befinden sich Dokumente
der Interaktion von HANDSHAKE mit den Kollaborateuren.
Fuer uns stellt sich die Frage, in wieweit, trotz minimaler
Kommunikationsschnittstellen, einerseits ein langfristig aus-
baubarer Handlungsraum fuer einen kulturellen Diskurs,
andererseits ein emotional-sinnlicher Kommunikationraum fuer
den Einzelnen entstehen kann.
Aestethik ist dabei nichts, was sich auf sich selbst bezieht,
sondern eine unsere Theorie unterstuetzende Massnahme.
HANDSHAKE, Berlin 10.10.´94